Heute war ich bei Grölsweg, ein ehemaliger Polizist, der mir ein halbes Leben lang auf den Fersen war. Er bildete sich ein, er wisse alles über mich, war schon, als ich noch studierte, überzeugt, dass ich für die Stasi arbeite und das Geld für mein „Luxushobby“ – meine Schrauberei an gebrauchten Sportwagen – nur aus dem Osten kommen könne: Für ihn war ich ein Spion mit dem Auftrag, andere Söhne aus gutem Hause um den Finger zu wickeln.
Später verfolgte er mich auf Schritt und Tritt, dichtete mir unglaubliche Dinge an, machte aus meinen – zugegeben – nicht unerheblichen Erfolgen ein weltumspannendes Dopingnetz, und er fand Leute, die ihm dabei halfen, mich zu verfolgen. Selbst Helga, meine wichtigste Kontaktperson im Osten, hat er kontaktiert; er befragte jeden aus meiner Umgebung. Ich glaube, er ist mir sogar bis nach Seoul gefolgt.
Ich finde, hab ich jetzt zu ihm gesagt, es wird langsam Zeit, das Kriegsbeil zu begraben. Vielleicht werde ich bald seine Hilfe brauchen – er weiß tatsächlich Dinge über mich, von denen ich nie eine Ahnung hatte. Er werde es sich überlegen, meinte er …