Nach deiner Absage habe ich ein paar Tage am Meer in Thailand verbracht. Abends war ich zwar aus, aber ich bin weiter „good“, „too good“ wie mir hier hübsche Frauen, von denen man manche nicht von Ladyboys unterscheiden kann, sagen.
Tagsüber habe ich mich mit viel Wassersport verausgabt. Es gab Momente, wo mir das keinen Spaß gemacht hat – trotz der perfekten Bacardi-Werbung-Landschaften, in denen man sich hier bewegt.
Mein Verhältnis zu körperlicher Anstrengung verändert sich, langsam merke ich, wie mich die „abgehangenen“ Abende mit Margereth und Ken verändern. Ich lache lieber, als dass ich schwitze. Und schwitzen muss man hier täglich. Meine innere Veränderung liegt auch an dir: Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisse. Ich fühle mich jungfräulich.
Nach meinem Unterricht wollte ich in den letzten Wochen stets gleich nach Hause und war total unruhig. Ich konnte es gar nicht erwarten, mit dir zu skypen. Aber du hast recht, es ist noch zu früh zurückzukehren.
Das Meer tat mir gut. Morgens war es fast frisch – auch wenn du bestimmt lachst, dass man 15 Grad als frisch bezeichnen kann, aber das Wärmeempfinden ändert sich schnell. Endlich macht es mir wieder Spass, einfach nur herumzuliegen und zu lesen. Ich habe wieder mit Proust angefangen.
Ich bin sicherlich auf dem richtigen Weg. Alles, was ich hier schreibe, dient nicht dazu, ich selbst zu sein, sondern nur dem Ziel, als Person möglich zu werden.