12. Mai 2005

Heute die Isolationsübungen für die Arme: Zweiköpfiger Armmuskel (Bizeps) und Hand und Fingerbeuger mit Kurzhanteln. Voll Auspowern, dann die Masseübungen. Den dreiköpfigen Armmuskel (Trizeps) mit Langhanteln. Ich mache langsame Bewegungen, halte bei absoluter Belastung das Gewicht für eine Sekunde und gehe extrem vorsichtig wieder in die Ausgangsstellung zurück. Ich treibe es so weit, dass trotz der tastenden Ausführung der Arm zu explodieren droht. Das ist der Spass, diese Mixtur aus Selbsterfahrung und Folter. Erst der Schmerz züchtet das Muskelgefühl, das man für den gezielten Aufbau braucht.

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14. Mai 2005

Ursulas Radio-Geträller. Diese endlose, zeitlose Musik aus den Siebzigern. – Konzentriere ich mich nicht besser darauf, mein Leben zu sortieren, in dem ich es endlich verstehe? Der Unfall ist egal. Ich muss nach vorne schauen, meinen Körper aufbauen, eine Perspektive gewinnen. -

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15. Mai 2005

Mit den Jahren entwickelte sich Anton. Er litt jedoch unter Innenschritt und Senkfuß, ein Erbe meines Großvaters. Viele Fotos zeigen das. Bei Anton war das übermäßige Gewicht Schuld. Ich verschrieb ihm eine Diät, bei der Ursula über jede eingenomme Kalorie und jedes gewogene Gramm Buch führen musste. Bei Picknicks und Ausflügen gab es nur geschnitzeltes Gemüse, das Ursula auf mein Geheiß für ihn zubereitete. Das setzte ich selbst auf seinem vierten Geburtstag durch. Wir haben es sorgfältig dokumentiert: Die blau-rote Karodecke auf dem Deich und die Dosen mit den fettarmen Lebensmitteln. Beim Topfschlagen durfte er allerdings etwas Schokolade essen. Zartbitter, versteht sich. Anton war wie versessen darauf, über das trockene Gras vom Deich zu krabbeln, mit dem Kochlöffel zu klopfen und mit verbundenen Augen Anweisungen zu befolgen. -

Als Kind blieb Anton lange ängstlich. Er fürchtete sich vor Geistern, nachts hatte er Alpträume von Mördern, Angst vor dem Ertrinken oder dem Zerdrückt-Werden, die ich ihm alle für Unsinn erklärte. Es gab ja eine Alarmanlage in unserem Haus.

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20. Mai 2005

Markus kam äußerlich nach mir, ihm fiel Sport leicht, er tat genau, was man ihm sagte, und identifizierte sich mit mir. Da war kein Einhalten oder Weglaufen. Er ging gerade auf die Dinge zu, heulte nicht und konnte lachen, wenn ich ihn ein bisschen triezte. Er war ein cleveres Kerlchen, der die Zähne zusammenbeißen konnte. Anders Anton. Er starrte mich gerne an, stellte mir dauernd die Frage „Warum …“ und verstand nicht gleich, worum es mir ging, egal, was ich vorhatte. -

Markus bohrte nicht, er bemühte sich. In der Schule bekam er die besseren Noten, er durfte zusammen mit allen anderen mit einem Füller schreiben und muss nicht wie Anton mit den Dingen länger kämpfen, bis er sie annehmen kann. Das ist überhaupt das richtige Wort: Anton kann nichts nehmen, wie es ist. Ihn verlangsamt gleich alles, selbst wenn ich Altbekanntes mache.

Das verstockte Verhalten macht keinen Sinn und ist meist mit Gedanken und Vorstellungen verbunden, die nirgendwohin führen. Er lebt in einer gebastelten Welt aus Träumen, bei denen viele Brücken ins Leere führen, wenn man das so sagen kann …

Mit Markus gibt es auf jeden Fall nie Ärger. Ursula wirft mir jedoch genau dies vor: Markus würde mitlaufen, es gäbe keine Gespräche zwischen uns, die sich der Junge sicher wünsche; dagegen würde ich mich zu intensiv um den Älteren kümmern und ihm damit das Leben schwer machen. Meinetwegen würde er noch Probleme bekommen. Aber als Vater ist genau das meine Aufgabe: Mit ihm zu reden. Bald bin ich wieder bei ihnen.

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23. Mai 2005

Als Vater muss man stark sein. Ein Mann ist für seine Kinder ein Spielgerät. Dazu braucht es den entsprechenden Körper, einen, der Selbstbewusstsein, Disziplin und Hingabe ausstrahlt. Ein definierter Muskelapparat tut genau das. Im allgemeineren Sinn ist man auch nur so alltagstauglich. Daher bin ich dazu übergegangen, komplexe, zusammengesetzte Bewegungen zu trainieren, die den ganzen Körper erfassen – vor allem, um wieder die richtigen Hormone zu produzieren, etwa GH, Testosterone und Catecholamin, die die Fettverbrennung aktivieren und zugleich meine Stimmung verbessern, mich energetischer machen und muskelbildend wirken. Sie unterdrücken zudem Cortisol, ein Stresshormon, das schlechten Schlaf und Fettbildung um die Hüften verursacht. Dies ist das Ziel jeden ganzheitlichen Trainings. Es erfasst die Persönlichkeit, verändert den Körper. Es macht mich sexier, stärker und effizienter, gerade jetzt, wo ich mich neu in meinem Leben aufstellen muss. Die übervorsichtige Rehabilitationsgymnastik mit ihren Isolationsübungen braucht viel Zeit, Zeit, die ich nun für die wichtigen Dinge im Leben benötige.

Ich werde mich mit diesen Seiten zurückhalten, eine Pause machen.

Mit: Alan Shabo

gang3 from Hans Brunkenhoffer on Vimeo.

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30. Mai 2005

Seit längerer Zeit trainiere ich wieder nach der PITT-Force-Methode. Das heißt, dass meine Trainingsabläufe nicht mehr wie ein Circle-Training verlaufen. Keine Supersätze, keine kombinierten Übungen, bei denen ich unterschiedliche Muskelgruppen im Wechsel trainiere. So habe zwar ich meinen Körper gleichmäßig gestärkt, Kraft gleichmäßig über den ganzen Apparat verteilt gepumpt, aber das Muskelwachstum hielt sich damit in Grenzen. Mit PITT-Force konzentriert man sich auf eine Übung, bringt gezielt einzelne Muskeln bis an den absoluten Rand der Leistungsfähigkeit, indem man erst 10 Wiederholungen mit dem größtmöglichen Gewicht macht, pausiert, dann 5 Wiederholungen und sich dann mit 1, 2 oder 3 Wiederholungen – aber immer absolut sauber und konzentriert den Vorgang wiederholt – bis an den absoluten Anschlag der Leistungsfähigkeit bringt. Bei den großen Muskelgruppen kann das mit zur Kreislaufbelastungsgrenze führen. Nicht wundern, wenn einem schwummert. Aber dieses Grenzen verschieben macht süchtig, und damit hypertrophieren die Muskeln! So nur werde ich endlich meinen Körper auferstehen lassen. Und schon in wenigen Wochen werden sich erste Erfolge abzeichnen: Bizeps, Trizeps, Brust werden Ecken und bella Figura machen.

trizeps last from Hans Brunkenhoffer on Vimeo.

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3. Juni 2005

Inzwischen gelingen mir die ersten Kombinationsübungen wie Kniebeuge, Kreuzheben und Klimmzüge. Von einem Sixpack bin ich allerdings weit entfernt, dafür ist der Fettanteil in meinem Körper durch den Krankenhausaufenthalt zu groß geworden. Von einem Bodybuilder, der Schlaf, Ernährung und Fettverbrennung auf den Punkt gebracht hat, bin ich weit entfernt. Davon einmal abgesehen, dass meine Bauchmuskulatur von Natur nicht besonders Six-Pack gemäß angelegt ist.

Das ist aber auch ok. Ich bin immer noch in der Phase, in der ich den ganzen Körper fit machen muss. Daher Kobinationsübungen. Diese Bewegungsabfolgen, wenn richtig ausgeführt, werden hormonell die Fettverbrennung anregen, meine Stimmung heben und mich wieder sexy machen.

Diese Übungen sind nicht so glamourös wie andere Übungen auf Bällen, die man so in Studios sieht. Kniebeuge, Bankdrücken, Rudern oder Kreuzheben bewirken mehr als andere Übungen bessere Verbrennung und Muskel- und Stärkeaufbau, weil sie VIELE Kalorien verbrennen und VIELE Muskeln betreffen. Z.B. das Kreuzheben:

Neben 1. verstärkter Verbrennung verbessert es 2. Griffstärke und Unterarmmuskulatur 3. die Beinmuskulatur und Pobacken, Rücken, Schultern und Arme. Besser mache 45 Minuten Kombinationsübungen drei Mal die Woche als mich sieben Tage die Woche der Trainingstretmühle von 90 Minuten isolierter Muskelübungen auszuliefern. Da bin ich schon wieder drüber.

Alon Shabo

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