30. August 2005

Wenn ich ehrlich bin, ist mein Verhältnis zu Frauen ein Problem. Ich brauche sie, es geht nicht ohne, sie sind wundervoll; dass es so viele gibt, lässt mich meinen Fokus verlieren. Monogamie ist eine Lüge, genauso wie die Hingabe an die Arbeit. Ich kann wohl von Glück reden, dass in Detern nur ein weiterer Spross von mir entstand. Mein bisheriges Leben war ein Disaster.

Besser noch eine Pause. Weiter auf meinen Körper konzentrieren, mich neu aufbauen, dann sehen wir weiter.

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10. Oktober 2005

Ich laufe nun jeden Tag eine Stunde auf dem Laufband. Danach mache ich eine halbe Stunde Krafttraining. Weiter mit Pitt-Force. Aber weniger intensiv, immer kleine Muskelgruppen. Ich muss mein System punktgenau und nachhaltig anstoßen. Es nach diesem Rückfall wieder fit zu machen, bedarf es mehr Geduld als erwartet. Als Arzt hatte ich für meine Patienten immer einen Spruch auf den Lippen, wenn sie nicht warten konnten. Nun bin ich selbst kaum besser: Meine Unrast lässt mich in Versuchung kommen, etwas von diesen Mitteln einzunehmen.

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11. November 2005

Man darf sich beim Sport nie ins Boxhorn jagen lassen: Da geht immer noch etwas. Man muss sich eben den Arsch aufreissen. Hart an Grenzen ran, und irgendwann findet man die Stelle, wo man über sie hinweg kommt. Meine Übung dafür ist das Kreuzheben, gerade weil ich bei ihr so aufpassen muss, meine Verletzungen zu strapazieren. Nochmals und nochmals: Es st die Königsübung, die beste compound exercise – oder altmodischer: sie ertüchtigt den ganzen Körper.

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15. November 2005

Schwere Novembertage können es doppelt hart machen, am Ball zu bleiben.

Dann hilft nur der Wille, zu halten und zu stabilisieren: Man kann Schwächen eben auch in ihr Gegenteil wenden. Schwäche ist Stärke am falschen Ort zur falschen Zeit. Man muss einfach herausfinden, wie man die Konstellationen verschiebt. Wo andere zu leicht siegen, können die Schwachen den Hebel ansetzen, mit neuen Stärken aufzutrumpfen. Ich bin jeden Tag dran.

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28. Januar 2006

Ich selber habe einmal von einer Sportlerlaufbahn geträumt, nicht so dieses Hobbyding, auch nicht 2. Liga. Einmal bei der Tour de France ganz vorne mitzufahren, wäre mein Traum gewesen. Es gab viele Gründe, warum es nicht geklappt hat. Vielleicht habe ich meiner eigenen Philosophie nicht geglaubt: Wenn jeder Teil deines Körpers um ein Ende bittet, beginnt erst der wahre Kampf?!

Nein, sagte da etwas und verriet mich. –

Sicherlich kann ich die üblichen Entschuldigungen vorbringen (die natürlich keine sind): Etwa, die fehlende Unterstützung in meinem Elternhaus. Von meinem Vater habe ich mir Verständnis gewünscht, und vor allem fordernde Unterstützung – so wie ich es für Anton geleistet habe. Mein Daddy kannte mich nicht, er verfügte nie über Zeit. War er einmal da, entschied er eine Sache knall auf Fall, dann musste es sofort wie angewiesen getan werden. Mit dieser Haltung schaute er auf mein Zeugnis und forderte, besser zu werden, egal ob Deutsch oder Mathe, nie jedoch Sport oder Kunst. Er wollte, dass meine Schwester und ich eine nützliche Ausbildung machten, etwas, das einem Arbeit und Einkommen sicherte. Geld wollte er dafür nicht zahlen, teure Hobbys unterstützte er nicht.

Wenn ich mich wegen ihm schlecht fühlte, setzte ich mich auf mein Holländerrad und fuhr in die leere Landschaft: Die weiten Blicke über Schilf, die saftigen Marschen, der Geruch von Meer, Hebebrücken über Flüsse und Kanäle, das kaum hörbare Geräusch einer gut gepflegten Kette auf Zahnrädern, bestenfalls das aufmunternde Pfeifen des Gegenwindes aus Nordwesten – sportlich war mein Gefährt nicht – lösten meine Stimmung. Meistens fuhr ich anschließend zum Treffpunkt in Dreibrücken, wo meine Kumpels mit ihren Mofas warteten. Wir standen da, quatschten und träumten von der großen Welt. –

Vermutlich war ich am falschen Ort mit den falschen Menschen. Es fehlten in meiner Heimat die Berge, um sich für die Tour de France vorzubereiten. Um hinlänglich Fahrgefühl für Steigungen und Serpentinen zu entwickeln, reichten die Deiche nicht.

Es gab noch etwas an meinem Ort: Dieses ständige neugierige Beobachten. Hier witzelte man darüber, dass man den Besuch einen Tag zuvor schon kommen sah. Sehen und Gesehen werden. Da ist man nicht mutig, sondern gefällig. Ich muss wohl gestehen, Petra und Ursula waren nicht die einzigen jungen Dinger, die auf einen rundum trainierten Radsportler standen. Und so dreht es sich im Kreis, es war meiner.

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